Empathisches Miteinander von Mensch und Hund

Achtsames Hundetraining

Empathisches Miteinander von Mensch und Hund
© Pixabay

von Martina Seifert, Texterin, Lektorin, Yogalehrerin

Immer mehr Menschen genießen die Gesellschaft eines Hundes. Gleichzeitig wächst ein Bewusstsein für Achtsamkeit, nicht nur in Beziehung zu sich selbst und anderen, sondern auch im Umgang mit Tieren und der Natur. Hundebesitzer:innen, die sich ein liebevolles und respektvolles Leben mit ihrem Vierbeiner wünschen, finden im achtsamen Hundetraining eine ganzheitliche Methode des gemeinsamen Lernens.

Vertrauen und Empathie

Achtsames Hundetraining basiert auf gegenseitigem Vertrauen und Empathie. Die Methode konzentriert sich vor allem darauf, den Hund in seinem Wesen zu verstehen und mit ihm auf einer emotionalen Ebene zu kommunizieren, statt auf Strafen und Zwang zu setzen. Achtsamkeit, Respekt und liebevolle Bestärkung bestimmen die Beziehung zum Hund und kennzeichnen diese ganzheitliche Trainingsmethode im Gegensatz zur spaltenden dominanten Herangehensweise.

Fokussierte Präsenz

Beim achtsamen Hundetraining verweilen wir gemeinsam mit dem Hund im gegenwärtigen Moment, um aus der fokussierten Präsenz heraus, uns mit ihm zu verbinden und seine Bedürfnisse und Empfindungen bewusst wahrzunehmen. Wir bauen eine tiefe, vertrauensbasierende Beziehung auf, die uns im Zusammensein mit dem Hund einmalige Erfahrungen schenkt und unser beider Leben verändert und bereichert. Wir spüren intuitiv, wie unser Hund kommuniziert und seine Offenheit für Neues, können leichter auf ihn eingehen und ihn liebevoll anleiten.

Der Hund, ein fühlendes Wesen

Dieser dynamische Ansatz objektiviert Tiere nicht, sondern anerkennt sie als fühlende Wesen und geht damit weit über den ungesunden Ansatz der Dominanz oder Kontrolle hinaus. Indem wir die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Hund fördern, erreichen wir eine Form der einfühlsamen Kommunikation, die sich im gemeinsamen Wohlbefinden manifestiert und das wechselseitige Vertrauen stärkt.

Bestärkung und Geduld

Gemeinsame Aktivitäten fördern unsere Verbindung zum Hund. Dabei gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes ein, sei es körperlich, geistig oder emotional. Belohnungen wie Streicheleinheiten, liebevolle Worte, gemeinsames Spiel oder Leckerlis helfen dabei, das gewünschte Verhalten zu fördern, den Hund zu motivieren und ihn in seiner Kooperationsbereitschaft zu bestärken. Empathie spielt dabei eine entscheidende Rolle. Indem wir uns selbst und die Welt aus der Sicht unseres Hundes zu verstehen versuchen, können wir seine Bedürfnisse besser erfüllen und vermeiden Missverständnisse in der Kommunikation. Wir üben uns in Geduld und Gelassenheit, achten auf seine Körpersprache und Signale und schenken dem Hund die Zeit zum Lernen, die er braucht.

Schon bevor das eigentliche Training mit dem Hund beginnt, versuchen wir uns in den Hund hineinzuversetzen, um sein Verhalten zu verstehen. Hunde handeln und reagieren immer aus einem bestimmten Grund, sei es aus reiner Freude, Unsicherheit oder auch Angst. Wir beobachten genau seine Körpersprache, um seine Bedürfnisse und Gefühle zu verstehen. Beim Training belohnen wir gewünschtes Verhalten, um den Hund zu motivieren, es zu wiederholen. Die positive Bestärkung ermutigt den Hund, mit Freude und Begeisterung zu lernen. Wir respektieren, dass der Hund sein eigenes Lerntempo hat. Der ruhige und geduldige Umgang mit dem Hund setzt ihn nicht unter Druck und führt zum Lernerfolg.

Gewaltfreie Kommunikation

Achtsames Hundetraining basiert auf gewaltfreier Kommunikation und vermeidet körperliche Bestrafungen oder aversive Methoden. Stattdessen wenden wir alternative Techniken wie Umleitung, Ignorieren unerwünschten Verhaltens und das Setzen von klaren Grenzen an. Wir kommunizieren auf eine Weise, die den Hund respektiert und sein Vertrauen stärkt. Dabei achten wir immer darauf, das emotionale Wohlbefinden des Hundes zu bewahren. Wir fördern sein Vertrauen, stärken die Bindung und Freude am Lernen, statt auf reinen Gehorsam zu setzen. Eine liebevolle Lernumgebung, die dem Hund entspricht, stärkt das Vertrauen des Hundes und die Beziehung zu uns zusätzlich.

Techniken des achtsamen Hundetrainings

Jeder Hund ist einzigartig, mit ganz eigenen Bedürfnissen. Im achtsamen Hundetraining berücksichtigen wir die Individualität des Hundes und passen unsere Methode entsprechend an. Es gibt verschiedene Techniken, um dem Hund gewünschte Verhaltensweisen beizubringen wie das Clicker-Training. Ein Klickgeräusch verknüpft mit einer Belohnung ermutigt den Hund zum eigenständigen Denken und Entscheiden. Auch das Target-Training wird angewendet, eine Methode, mit der unser Hund lernt, mit Pfote, Nase, Kinn oder der Stirn ein bestimmtes Ziel zu berühren, sei es unsere Hand, unser Kopf oder ein anderes Objekt, auf das wir zeigen. Die Trainingsmethode eignet sich nahezu für jeden Hund, egal, welches Alters. Beim Shaping, einer weiteren Technik, formen wir geduldig in einzelnen Schritten das gewünschte Verhalten. Einheitslösungen gibt es beim achtsamen Hundetraining nicht. Geistige Flexibilität ist gefragt, um den individuellen Bedürfnissen des Hundes gerecht zu werden.

Fazit

Achtsames Hundetraining ist eine sanfte, liebevolle Methode der Hundeerziehung, die den Wert des Vertrauens und der Freundlichkeit zwischen Mensch und Tier hervorhebt. Bei dieser ganzheitlichen Methode bauen wir eine tiefe Beziehung zum Hund auf, die uns reich beschenkt. Das achtsame Hundetraining anerkennt die Bedeutung einer vertrauens- und respektvollen Mensch-Tier-Beziehung, die diese nicht nur für einen persönlichen, sondern auch für einen heilsamen gesellschaftlichen Wandel hat. Wir objektivieren den Hund nicht, nehmen ihn und damit alle Tiere als fühlende Wesen bewusst wahr. Die Vertiefung unserer Verbindung zum Tier kann unser Leben grundlegend verändern und schafft gemeinsamen Seelenfrieden und Wohlbefinden.

Ein Artikel von Martina Seifert

Freie Autorin, Text, Lektorat

Hegede 6
33617 Bielefeld

www.martinaseifert.de

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