Kategorie: Naturheilkunde, Homöopathie

Klassische Homöopathie: Empfindungsmethode

Kategorie: Naturheilkunde, Homöopathie
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von Conny Dollbaum-Paulsen
(letzte Überarbeitung: 16. März 2016)

Autorin: Jutta Schoppe, www.homoeopathie-schoppe.jimdo.com
Quelle: eigene Zusammenstellung
Literatur:
Rajan Sankaran: Die Empfindung in der Homöopathie
Dinesh Chauhan: Der Weg zum Kern des Falles

Hintergrund:
Der indische Homöopath Dr. Rajan Sankaran ist der Begründer und Namensgeber der Empfindungsmethode. Sie ist eine „neue“ homöopathische Methode, ohne jedoch die Basis der klassischen Homöopathie zu verlassen. Sankaran hat durch diese Methode die Fallaufnahme und das Verständnis der homöopathischen Mittel erweitert. Seine Bücher und Seminare zur Empfindungsmethode sind weltweit bekannt. Er ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Homöopathen der Neuzeit.

Beschreibung:

Sankaran geht davon aus, dass jeder Mensch eine individuelle Grundempfindung hat, er nennt sie Vitalempfindung. Diese existiert unabhängig von wechselnden Situationen und Gefühlslagen, sie gestaltet unsere Träume, unsere Vorlieben und unser Tun. Sie existiert zwar jenseits unseres Bewusstseins, zeigt sich jedoch zum Beispiel dadurch, wie wir uns in unserem Leben einrichten, wie tief wir Schmerz fühlen können,was wir tun, welche Nahrungsmittel wir mögen, was wir verabscheuen oder ob wir ordentlich oder chaotisch sind.
Sankaran sagt, dass in jedem Menschen neben seinem „urmenschlichen Lied“, noch eine andere Melodie erklingt. Dadurch entsteht Disharmonie welche den betreffenden Menschen hindert, sein Leben adäquat zu meistern. Dieses andere Lied (die Vitalempfindung) entspringt den unterschiedlichen Naturreichen, dem Tier- Pflanzen oder Mineralreich.

Die Naturreiche:
Sankaran hat ein klares Schema aufgebaut, indem er die Naturreiche differenziert und ihnen zentrale Themen zuordnet.
Minerale:
Hier sind die verbindenden Themen Struktur und Organisation. Diese spiegeln sich auch im Verhalten der Personen wieder, sie sind ordentlich und strukturiert.
Die Ursache ihrer Probleme ist der Verlust von Struktur und Organisation, wie z.B. der Bruch der Beziehung, der Verlust vom Arbeitsplatz oder eine misslungene Leistung.
Pflanzen:
Ihr Thema ist Sensibilität.
Menschen, die ein Mittel aus dem Pflanzenbereich benötigen, sind schnell berührt von vielen Dingen,sie sind emotional, fühlen sehr intensiv und haben große Angst verletzt zu werden.
Tiere:
Das Hauptthema der Tiere ist Wettbewerb. Er ist zum Überleben in der Tierwelt wichtig und spiegelt sich auch im Verhalten der Personen wieder. Es geht darum, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, attraktiv zu sein, bis hin zur Aggressivität. Ihre Probleme sehen sie von außen verursacht, es geht um Kampf und Überleben.

Fallaufnahme:

Gemeinsam mit dem Homöopathen geht der Patient auf Entdeckungsreise.
Der erste Schritt führt zur genauen Beschreibung der Hauptbeschwerde, sie ist ein sicheres Tor, zur
Vitalempfindung zu gelangen.
Der Patient wird immer tiefer in sein inneres Erleben hineingeführt, es sind nicht nur seine Worte, wie beispielsweise „verklebt“, oder „gefesselt“ oder „zusammengedrückt“, sondern es ist die Art und Weise, wie dieses „Verdrehen“ oder „Verkleben“ passiert, die wichtig ist.
Handgesten, die der Patient beim Beschreiben seines Zustands macht, besonders wiederholte Gesten, weisen den richtigen Weg, denn dann sprechen Körper und Geist dieselbe Sprache. Deshalb sind sie in der Fallaufnahme sehr verlässlich. Sie kommen direkt aus dem Unterbewusstsein und zeigen sich oft vor dem gesprochenen Wort.
Ist die Anamnese abgeschlossen, muss der Homöopath den ganzen Prozess Schritt für Schritt analysieren. Ausgehend von der Hauptbeschwerde sucht er das zentrale Empfindungsmuster, das alle Ebenen durchdringt und den direkten Zugang zum Heilmittel eröffnet.
Auch bei dieser Art der homöopathischen Mittelfindung ist die Rückverbindung zu den Grundpfeilern der klassischen Homöopathie wichtig, dazu gehören das Bestimmen der Leitsymptome, das Repertorisieren sowie das Nachschlagen in der Materia medica.

Links:

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